Andrea Gelsinger
Vorsicht bei Nachsicht
Hallooo!
Unser Mittwochsblog.
Du weißt schon:
Der Ort,
an dem sich Gedanken schwerelos
im Oberstübchen bewegen dürfen.
Und wir dabei erwachsen werden.
Oder auch nicht.
Weil… auf den Ernst des Lebens
kann ich verzichten.
Echt.
Thema heute:
Vorsicht bei Nachsicht
Gestern wieder
ein Zuggespräch
belauscht.
Ja bald werden ihr die
XL Osterhasenohren wachsen,
denkst du.
Was sie immer alles hört…
„Es ist so unverschämt.
Wenn Jugendliche ihren Fahrtausweis vergessen,
dann hat das meistens keine Konsequenzen.
Man schaut darüber hinweg.
Wenn ich meine Jahreskarte nicht mit habe,
zahle ich oder steige aus.“
Meine erste Reaktion:
Sowas von kleinlich -
Kopfhörer auf.
Na ja denke ich mir.
Es sind Jugendliche,
sie dürfen noch lernen,
sich entwickeln.
Ich schalte Spotify ein,
so wie alle anderen unter
20.
Das Gespräch geht in meinem Kopf weiter,
wird zur Innenraumdiskussion.
Ist da nicht doch ein Körnchen
Wahrheit dran?
Kopfhörer ab.
Was läßt er noch so vom Stapel?
Dieser Misepeter.
Er schöpft munter aus seiner
diversen Ungerechtigkeiten Suppe
und füttert seine Gesprächsgefährten damit.
Schnell hat er weitere Themen gefunden.
Aber ich hänge noch fest.
Beim vergessenen Fahrtausweis.
Den ich in meinem Rucksack habe.
Bevor ich einsteige, schaue ich immer nach.
Ob meine Monatskarte auch mitfährt.
Pflichtbewußt.
Vorsicht bei der Nachsicht?
Das Erwachsenenleben
trägt oft einen Rollkragenpullover,
der kratzt.
Zu eng ist.
Keine leuchtende Farbe.
Ich möchte
ein cooles Shirt
Baggy Look
Bequem
Weich
Aufdruck?
Neonfarben?
Den Ausweis mal vergessen können?
Die Nachsicht, die ich anderen zugestehe
auch mir erlauben.
Für mich eintreten.
Auch wenn’s manchmal kleinlich wirkt.
Und so habe ich
letzte Woche
bei meinem Konzert
die Kurve gekratzt.
Richtig Formel 1
Sebastian Vettelmäßig:
Sie verdient noch kein Geld,
die Künstlern,
mit der ich mir den Konzertabend
und die Bühne teile.
Deshalb sollen die Einnahmen vom Publikum
für sie allein sein…
Ich verzichte auf einen Teil
meiner Gage…
Ich will ja nicht geizig sein…
Ist eh egal…
Die arme…
AUA
Das tut weh.
Nicht ihr - mir!
Schnell bemerke ich, das stinkt.
Ich rudere zurück.
So schnell ich kann.
Es gibt andere Lösungen und
wir finden eine.
Gleichberechtigung.
Wurscht welches Alter.
Da rede ich nicht vom Binnen I
In manchen Fällen wird
Großzügigkeit
nicht aus der Quelle
von Nächstenliebe und Respekt gespeist.
Nein.
Oft sprudelt da
mangelnder Selbstwert
munter vor sich hin.
Da ist jetzt Schluss damit.
Vorhang auf.
Aus dem Alter bin ich raus.
Kennst du das auch? Wie siehst du das?
Der Grad ist schmal.
Balance gefragt.
Danke, dass du wieder mit dabei warst.
Stay tuned.
Ab Freitag kommt ein neuer Song von meiner Band PAUL!:
„Nichts ist egal“ - schau doch nochmal in dein Herz ist der Refrain.
Ganz genau.
Also dann! Wir hören uns. Bussi, Andrea
